Empfehlungen bei Hochwasser
Empfehlungen bei Hochwasser
Wie entsteht Hochwasser?
Wissenschaftler unterscheiden zwischen Sommer und Winterhochwasser. Das Sommerhochwasser
kann nach Starkregen, z. B. bei Gewittern, auftreten. Bei einem Winterhochwasser bringt meist die
Schneeschmelze viel Wasser aus den Bergen mit. Der Boden kann dabei immer weniger Wasser aufnehmen.
Ist er gesättigt, fließen große Wassermengen in Bäche und Flüsse, die sich dann häufig in reißende
Ströme verwandeln. Die Versiegelung des Bodens durch den Bau von Gebäuden und Straßen vermindert
dessen Fähigkeit zur Wasseraufnahme zusätzlich. Das gesamte Niederschlagswasser muss in Bäche oder
Flüsse abfließen.
Mögliche Gefahren
Hochwasserereignisse nehmen an Häufigkeit und Intensität zu. Das Wasser kann Gebäude, Wege, Brücken
oder Dämme fluten und unterspülen. Mitgeführtes Treibgut ist gefährlich; genauso wie Öl, das meist
aus überfluteten Heizöltanks ins Wasser gelangt. Auch belasteter Schlamm und Fäkalien, die die Fluten
mitführen, bergen ein Risiko für Gesundheit und Umwelt. Verschmutztes Wasser ist eine Brutstätte für
Krankheiten. Hochwasser kann auch die Wasser-, Gas-, Strom- und Telekommunikationsversorgung beeinträchtigen.
Bin ich betroffen?
Darüber können Sie sich frühzeitig bei der Kommune informieren. Hochwassergefahrenkarten geben
Auskunft über das grundsätzliche Gefährdungsrisiko. Sie müssen aktiv werden, wenn sich Ihr Gebäude in
einem möglichen Überschwemmungsgebiet befindet bzw. wenn das Hochwasser die Höhe der Schutzeinrichtungen
überschreitet.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Informieren Sie sich vor dem Kauf oder der Anmietung
von Grundstücken und Gebäuden bei der
Kommune über das örtliche Hochwasserrisiko. - Informieren Sie sich bei Fachfirmen über vorbeugenden
Überschwemmungsschutz. - Betreiben Sie Vorsorge, indem Sie hochwassergefährdete
Stockwerke und Gebäudeteile angepasst nutzen
und entsprechende Baumaterialien verwenden. - Bewahren Sie wichtige Dokumente an einem sicheren
Ort auf. - Sichern Sie Heizöl- und Gastanks gegen Aufschwimmen.
- Achten Sie beim Bau auf ein ausreichendes Eigengewicht
des Hauses, um ein Aufschwimmen zu verhindern. - Achten Sie auf wasserdichte Baustoffe und Einbauteile
für gefährdete Außenwände und die Sohle sowie
für Fenster und Türen, um einen Eintritt von
Wasser zu verhindern. - Installieren Sie elektrische Versorgungseinrichtungen
und Heizungsanlagen in den oberen Geschossen. - Schützen Sie Ihr Haus vor eindringendem Kanalisationswasser
durch Einbau einer Rückstausicherung. - Durch Einbau einer Hebeanlage können Sie das Abwasser
auch gegen einen Wasserrückstau abführen. - Bauen Sie einen Pumpensumpf in den Keller ein
und halten Sie eine Abwasserpumpe bereit. - Sehen Sie abhängig von einer möglichen Gefährdung
ausreichende Hochwasserschutzelemente,
z.B. Dammbalkensystem, vor. - Versichern Sie nach Möglichkeit Gebäude und Hausrat,
da Schäden trotz staatlicher und privater Vorsorgemaßnahmen
entstehen können.
Verhalten vor dem Hochwasser:
- Verfolgen Sie aktuelle Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen.
- Verlassen Sie gefährdete Gewässer- und Uferbereiche.
- Besorgen Sie wasserfeste Sperrholzplatten, Silikon
zum Abdichten von Türen und Fenstern sowie
Sandsäcke. - Lagern Sie gesundheits- und umweltgefährdende
Stoffe außerhalb des Hochwassergefahrenbereiches.
Verhalten während des
Hochwassers: - Schalten Sie frühzeitig
für die vom Hochwasser
betroffenen Bereiche die
Stromversorgung (Sicherungsautomaten)
ab. - Versuchen Sie anderen zu
helfen. Bringen Sie Kinder und
ältere Menschen in Sicherheit. - Meiden Sie Uferbereiche und überflutete
Straßen. - Beachten Sie Absperrungen.
- Bereiten Sie sich auf eine Evakuierung vor. Halten
Sie dafür Ihr Notfallgepäck bereit (wichtige Medikamente
und Dokumente, Wechselkleidung, Taschenlampe,
ausreichend Wasser). - Wählen Sie bei einem Notfall den Notruf der Feuerwehr
(112).
Verhalten nach dem Hochwasser:
- Entfernen Sie Wasserreste
und Schlamm erst,
wenn das Hochwasser
zurückgeht. - Überprüfen Sie das
Gebäude auf Schäden.
Entfernen
oder öffnen Sie
zur Kontrolle
Fußbodenbeläge
und Verkleidungen. - Trocknen Sie betroffene
Bereiche so
schnell wie möglich,
um Bauschäden, Schimmelpilz-
oder Schädlingsbefall
zu vermeiden. - Lassen Sie beschädigte Bausubstanzen,
Heizöltanks und elektrische
Geräte von einem Fachmann prüfen. - Verständigen Sie bei Freisetzung von gesundheits-,
wasser- und umweltgefährdenden Stoffen umgehend
die Feuerwehr.
Quelle: www.bbk.bund.de